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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Iii. Papstthum und Kaiserthum. 133
viele glänzende Waffenthaten stellte er das königliche Ansehen wieder her. Er stiftete den sogenannten Landfrieden, ließ 71 Nanbschlösser niederreißen, 29 Räuber aufhängen und brachte es so weit, daß man schreiben konnte: „Ruhe und Frieden folgten aus Krieg und Zerrüttung. Der Landmann nimmt den Pflug wieder zur Haud, verlange Zeit im Winkel lag; der Kaufmann, der aus Furcht vor Räubern zu Hause blieb, reist jetzt mit größter Sicherheit; und die Bösewichter, die zuvor ohne Scheu herumschwärmten, suchen sich in Wüsteneien zu bergen." Nach Italien kam Rudolph nicht; denn er verglich es mit der Fabel von der Löwenhöhle, wo die Fnßstapfen blos nach innen zu, aber keine herauswärts sich zeigen. Dennoch sorgte er sehr für den Glanz und die Macht seiues Hauses, und machte sich namentlich Oesterreich, Steyermark und Krain zu eigen. Er starb allgemein geliebt im 73. Jahre (1291).
Vorerst kam die Krone nun an verschiedene deutsche Häuser, und bis 1437 regierten Adolph von Nassau, Albrecht I., Rudolphs Sohn, Heinrich Vii. von Luxemburg, Ludwig von Baiern, mit welchem Friedrich von Oesterreich wetteiferte, Karl Iv. von Luxemburg, Weuzel, der als „versäumlicher, uuachtbarer und unwürdiger Handhaber des Reichs" abgesetzt wurde (1400),. Ruprecht von der Pfalz und endlich Sigismund. Nur die, welche nach Italien kamen, wurden vom Papst zu Kaisern gekrönt. Als aber der Papst den Kaiser Ludwig in deu Bauu that, vereinigten sich die Fürsteu zu dem berühmten Kurverein, daß rechtmäßig erwählte deutsche Könige und Kaiser der Einwilligung und Bestätigung des Papstes nicht bedürften. Unter Karl Iv. erschien die sogenannte goldene Bulle (1356), nach welcher die sieben Fürsten fest bestimmt wurdeu, welche das Recht zur Kaiserwahl in Zukunft haben und Kurfürsten heißen sollten, nämlich die drei Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln, ferner die Fürsten von der Pfalz, Sachsen, Böhmen und Brandenburg. Von 1438 an
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Extrahierte Personennamen: Rudolph Adolph_von_Nassau Albrecht_I. Albrecht_I. Heinrich_Vii Heinrich Ludwig_von_Baiern Ludwig Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Karl_Iv Karl Sigismund Ludwig Ludwig Karl_Iv Karl
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
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Mittlere Geschichte.
blieb die deutsche Krone bei Oesterreich oder dem Hause Habsburg. Zuerst kam Albrecht Ii. bis 1440, daun Friedrich Iii. bis 1493, endlich Maximilian I. bis 1519. Der Letztere gab sich zu Trient den Kaisertitel ohne Krönung; und alle Nachfolger ahmten sein Beispiel nach. Max gewann durch Heirath der Tochter des Herzogs von Burgund die Niederlande als Erbland, eine sür die künftige Geschichte wichtige Erwerbung des Hauses Oesterreich. Iu dieser ganzen Znt fehlte es nie an Unruhen und kriegerischen Bewegungen. Denn es war noch eine Zeit der Rohheit, in der das Faustrecht unaufhörliche Fehden erzeugte und nur langsam sich verdrängen ließ. Um der vielen Räuber willen entstanden verschiedene Eiurichtuugeu zur Sicherung des Verkehrs. Dahin gehörte der sogenannte rheinische Bund s. 1247, in welchem sich die Städte am Rhein bis zum Ausfluß der Maas enge verbanden. Einflußreicher wurde der Bund der Hansa (s. v. a. Gesellschaft), zu welchem 1241 Hamburg und Vübecf deu Grund legten, und an weichem zuletzt 85 Städte Theil nahmen. Diese Städte verpflichteten sich zu gegenseitiger Unterstützung im Fall einer Fehde, und zogen den Alleinhandel in der Ostsee au sich. Der Bund zerfiel erst um die Zeit der Reformation, da alle Verhältnisse anders sich gestalteten. Die herrschende Gesetzlosigkeit erzeugte auch die sogenannten Fehmgerichte in Westphalen, von denen mau die erste sichere Spur im I. 1267 findet. Sie wurden vom Erzbischof von Köln ausgebildet, der stets ihr Statthalter war, und erstreckten sich allmählich durch ganz Deutschland hin. Die Vorsteher beriefen jeden Verbrecher, auch der höchsten Stände, durch heimliche Vorladungen vor ein Gericht, das sie ganz im Verborgenen hielten, und bei dem sie die Schuldigen durch den Strang hinrichteten. Wer nicht erschien, ward geächtet; und die sogenannten Freischöffen, deren es am Eude gegen 100,000 in Deutschland gab, und die sonst Niemand kannte, waren eidlich verpflichtet, solche Geächtete auszusuchen und an den Baum zu knüpfen.
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Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Burgund Niederlande Oesterreich Rhein Hamburg Ostsee Deutschland Deutschland
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292 Neue Geschichte.
auch seine sechs Frauen büßen, die er nach einander hei-rathete: zwei derselben verstieß er ohne Weiteres, zwei andere ließ er öffentlich enthaupten; und auch das Leben der sechsten, die ihm einmal widersprach, stand auf dem Spiel. Diese ehelichen Launen — ein merkwürdiger Fall — machten ihn auch zum Reformator. Da er nämlich seine erste Gemahlin (1531) verstoßen wollte, lim eine jüngere Person zu heirathen, wollte der Papst die Scheidung nicht zugeben; ja dieser belegte ihn mit dein Bauue und entband England seines Gehorsams gegen ihn, weil er doch die neue Ehe vollzog. Hierüber empört, entsagte Heinrich dem Papste, ließ sich selbst zum Oberhaupt der englischen Kirche ernennen, hob viele Klöster auf und machte neue Glaubensartikel nach feinem Kopse, die noch viel Katholisches enthielten; denn mit Luthern war er zerfallen. Diese halbe Reformation konnte Niemanden gefallen; und da er gerue den Theologen spielte und auch als solcher despotisch war, so mußte Mancher, der anders dachte als er, sein Leben lassen. Entschiedener und vollständiger wurde die Reformation unter seinem Sohne Eduard Vi. (1547—53), der erst 10 Jahre alt war, da er auf den Thron kam. Allein dieser starb bald; und nun kam eine der beiden Töchter Heinrichs, Maria, auf den Thron (bis 1558), eine finstere, streng katholische Frau. An ihrer Statt wollte eine Partei I o -banna Gray, erst 17 Jahre alt, Enkelin der Schwester Heinrichs, zum Throne erheben. Dieselbe bestieg den Thron mit Widerwillen und freute sich, nach 9 Tagen ihn wieder verlassen zu müssen. Dennoch brachte Maria diese edle Fran, die einen seltenen Christensinn hatte, nebst ihrem Gemahl auf das Schaffet. Maria stellte den Katholicismus wieder her; an 400 Personen wurden unter ihr zum Feuertote verurteilt. Sie vermählte sich mit dem gleich finstern Philipp Ii., lebte aber zum Glück nicht lange. Ihre Schwester Elisabeth regierte nach ihr mit hohem Ruhme, obgleich sie den herrischen Sinn ihres Vaters geerbt hatte, weßwegen man sie
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I. Die Völkerwanderung.
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fosgte dem Rufe (568), eroberte ganz Oberitalien, stiftete das Reich der Soitgobarben und machte Pavia zur Hauptstadt. Ein schneller Tod hinderte ihn an der Vollendung der Eroberung Italiens. Seine Gemahlin Rofamnnde, die Tochter des von ihm erschlagenen Gepibenkönigs, reichte ihm (574) Gift, weil er sie' bei einem Mahl genöthigt hatte, mit ihm aus dem Schädel ihres Vaters zu trinken. Das griechische Exarchat umfaßte jetzt nur noch Ravenna, Rom, Neapel u. f. w. Aber die Zwistig-feiten zwischen dem Exarchat und den Songobarden nali-men kein Ende, bis der Frankenkönig Karl nach 200 Jahren das Lombarbenreich stürzte.
Dieß führt uns zu dem, was gleichzeitig in Deutschland und Frankreich geschah. Die Franken am Nieder-rhetn, ein Volk von großer Rohheit, erhielten 481 in Chlodwig (Ludwig), einem Sprößling des Mero -väns, nach welchem das Geschlecht das merovingische hieß, einen König, der feine Morbthat und Schalkheit scheute, sein Reich groß und herrlich zu machen. Schon im 20. Lebensjahre begann er seine Eroberungen, die er so glücklich fortsetzte, daß er zuletzt ein Reich hinterließ, das fast ganz Frankreich umfaßte und bis nach Thüringen reichte. Im Treffen gegen die Alamannen (496) gelobte er, ein Christ zu werben, wenn er siegen würde. Sein Lieg war wider Erwarten vollständig; und nun ließ er sich mit Taufenden feiner Krieger vom Bischof Remigius taufen. Man kann sich aber denken, was das für feine Christen werden gewesen sein. Nach seinem Tode (511) wurde das Reich immer unter verschiedene Glieder des Regentenhauses getheilt; und nun fab man nichts als Bruder- und Bürgerkriege und Greuelthaten, die über 1 Schreibung gehen. Zuletzt waren die Könige nur noch Schattenkönige, und cm ihrer Statt regierte ein Reichsverwalter, Majordomus genannt. Als solcher vereinigte (687) Pipiu von Her ist eil das ganze Reich «ueber mit kräftigem Arme. Nach feinem Tode (714) Ichtoang sich fein Sohn, Karl Martell (der Hammer)
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Chlodwig Ludwig) Ludwig Remigius Karl_Martell Karl
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Extrahierte Personennamen: Karl_V.
§ Karl_V. Karl_V. Karl_V. König_Franzi Friedrich_d_eni_Weisen Friedrich Maximilians Karl_( Karl Karl Karl Ferdinands Karl_dem_Großen Karl Ferdinand Karl_I.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Luthers Maximilians Spanien Niederlande Spanien Amerika
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Iv. Einzelne Staaten Europas. 14z
feit ihn nicht den Werth der Waldenser seines Landes erkennen ließ, welche auszutilgen er sogar die leidige Inquisition einführte, ein Beweis, wie das todte Ceremonial-system seiner Kirche auch die edelste Frömmigkeit zu vergiften vermag. Er starb auf seinem zweiten Kreuzzua uach Tunis (S. 129).
Nach den Cavetingern kam ein Nebenzweig, das Haus Balois, auf deu Thron, welches von 1328—1589 13 Könige zählte. Seit Wilhelm dem Eroberer wurde die Normaudie als englisches Lehen angesehen, und das hatte viele Neibuugeu zwischen Euglaud und Frankreich zur Folge. . Jetzt machte England gar Ansprüche auf deu französischen Thron; und der Kampf wurde um so gefährlicher, da schreckliche Parteikriege im Juueru Frankreichs wütheten. Nach dem Tode des wahnsinnigen Königs Karl Vi. (1380 — 1422) gewannen die Engländer eine Provinz nach der andern; und schon war Orleans, der Schlüssel zum südlichen Frankreich nahe daran, sich zu ergeben. Da erschien plötzlich vor Karl Vii., der allen Muth verloren hatte, die Tochter eines Lothringer Laud-inanns, Johanna Darc, mit der Versicherung, daß
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm Karl_Vi Karl Karl_Vii Karl Johanna_Darc
Extrahierte Ortsnamen: Europas Tunis Haus_Balois Frankreich England Frankreichs Frankreich
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Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
144 Mittlere Geschichte.
ettte Erscheinung sie zur Retterin Frankreichs berufen habe, Orleans solle entsetzt und Karl in Rheims gekrönt werden. Sie rvitrbe an die Spitze des Heeres gestellt und entflammte dasselbe; die Engländer warfen in panischem Schrecken die Waffen weg, und Karl konnte triumphirend in Orleans einziehen. Eine Stadt nach der andern wurde unter der muthvollen Anführuug der Jungfrau, die mitten in das Schlachtengewühl sich wagte, erobert; und endlich hatte Karl die Frende, in Rheims einzuziehen und gekrönt zu werden (1430). Johanna wollte jetzt zurück-treteu; aber man nöthigte sie, beim Heere zu bleiben. Das Jahr daraus wurde sie vou den Engländern gefangen und nach einem höchst ungerechten Prozesse von französischen Richtern und Bischöfen zu Rouen als Hexe verbrannt. Indessen war nun einmal Frankreich siegreich; und bis 1436 war alles außer Calais den Engländern entrissen.
Die französischen Könige hatten jetzt nur noch in dem reichen Herzog von Burguub, Karl dem Kühnen, einen gefährlichen Rebenbuhler, der außer seinen Reichslehen den größten Theil der Niederlande besaß und sogar mit dem Kaiser um den Königstitel unterhandelte. Allein der listige Ludwig Xi. wußte ihn in Kriege mit den Schweizern zu verwickeln, in welchen er schwere Niederlagen und zuletzt den Tod fand (1477). So zog Ludwig fein Reichslehen an sich. Die Niederlande aber sielen an Oesterreich, indem Karl's einzige Tochter Maria ihre Hand Maximilian I. bot. Frankreichs Könige hatten jetzt die erzielte Macht erreicht. Nahmen auch ihre nunmehrigen Eroberungsversuche in Neapel und Oberitalien einen unglücklichen Ansgang, so erstarkte boch das Reich im Innern, vornehmlich unter Ludwig Xii. (1498 bis 1515), der ein Vater des Vaterlanbes genannt würde, und das Zeugniß hat, daß in Frankreich nie bessere Gesetze und Kriegszucht gehaubhabt worben seien, als unter ihm.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Johanna Karl_dem_Kühnen Karl Ludwig_Xi Ludwig Ludwig Ludwig Maria Maria Maximilian_I. Ludwig_Xii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Rheims Rheims Rouen Frankreich Niederlande Oesterreich Frankreichs Neapel Oberitalien Frankreich
— 59 —
Seine Hauptkämpfe hatte er mit dem mächtigen Polenkönige Bol es law. Auch nach Italien zog er, um Harbuin, den Herzog von Jvrea, zu züchtigen, der sich zum lombarbischen Könige aufgeworfen hatte.
Aber mit Vorliebe kümmerte er sich um teutsche Angelegenheiten. (Unter ihm fangen die Lehen an erblich zu werben.)
Um eine Stütze gegen die wiberfpenftigen Fürsten zu haben, grünbete er seine Macht vor allem auf die kirchlichen Gewalten. Erzbischöse, Bischöfe und Aebte nöthigte er mit ihren großen Besitzungen zu Leistungen für das Reich. In Rom empfing er die Kaiserkrone und das Bestätigungsrecht in Bezug auf die Papstwahl. (Der Reichsapfel, ein Sinnbilb der Weltkugel.) Unter ihm kamen die ersten Normannen nach Italien. Heinrich war der letzte Kaiser aus dem sächsischen Hause.
C. Die fränkischen oder salischen Kaiser.
§. 25. Lonrad Ii. (1024-1039).
Nach dem Tode Heinrichs wählte das beutsche Volk, b. h. bte Erzbischöfe, Bischöfe, Aebte, Herzöge, Grafen, Herren und Gemeinfreien den Salier (Franken) Konrad Ii., einen durch eble Eigenschaften ausgezeichneten Fürsten zum Könige von Deutschland
Nachbetn er in Deutschland Orbnung hergestellt, reiste er nach Italien, um sich die lombarbische und die Kaiserkrone aussetzen zu lassen.
Dort vermählte er auch seinen Sohn Heinrich mit der Tochter des Dänenkönigs Kanut des Großen, knüpfte mit Kcmut ein Freundschastsbünb-nis und stellte, durch Abtretung Schleswigs, die Eiber als Grenze von Deutschland wieber her.
Durch Vertrag mit Rubels von Burgunb erhielt der beutsche Kaiser die Anwartschaft auf das burgunbische ober arelatische Königreich.
Allein barauf machte auch Ernst v. Schwaben, Konrabs Stiefsohn, Ansprüche. Derselbe verbanb sich mit den andern mächtigen Bewerbern, Obo v. Champagne und König Robert v. Frankreich, auch die lothringischen Herzöge schlugen sich zu Ernst. Kcnrab sprengte jeboch bett Buttb, in-bem er bett Herzog von Lothringen gewann, ohne Kampf, und Ernst musste sich fügen. Ein zweiter Versuch Emsts mislang ebenfalls, und Burgunb würde (1033) mit dem beutfchen Reiche vereinigt. Diese Erwerbung erhöhte jeboch die Macht Deutschland nicht, bettn Burgunb war sowohl der Lage als der Bevölkerung nach ein dem Reiche vollkommen frembes Glieb.
Um die kaiserliche Macht zu starken und die kleinen Vasallen gegen bte größeren zu schützen, stellte er bte Erblichkeit der kleineren Lehen durch ein Gesetz fest. Polen und Böhmen führte er wieber zur Lehnspflicht zurück. Auch den Lanbfrieben sicherte er mit kräftiger Hand.
Kcnrab starb zu Utrecht (1039) und würde in dem von ihm vollen-beten Dome zu Speier beigesetzt.
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Extrahierte Personennamen: Jvrea Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Konrad_Ii Konrad Heinrich Heinrich Ernst Konrabs_Stiefsohn Robert_v Ernst Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Italien Rom Italien Deutschland Deutschland Italien Schleswigs Deutschland Schwaben Frankreich Lothringen Deutschland
— 71 —
Schweiz und wurde ebenfalls geschlagen bei Sc,npach (Arnold Winkelried). Erst unter Kaiser Maximilian I. (1498) wurde die Selbstständrgkett der Schweiz anerkannt.)
§. 44. Heinrich Vi. von (Lützelburg) Luxemburg. (1308-1313).
. Der tapfere, edelmütige Heinrich gab den schweizerischen Cantonen ihre frühere Freiheit wieder, setzte seinen Sohn Johann auf den böhmischen Thron, unternahm einen Römerzug, ließ sich in Mailand und Rom krönen, starb aber plötzlich (wahrscheinlich an Gift), ohne der Verwirrung m Italien ein Ende machen zu können.
6 45 Ludwig der §aier (1314—1347) und Friedrich von Oesterreich.
S' ' (1314-1330).
Ein Theil der Fürsten (Bcnern, Böhmen, Thüringen) wählte Ludwig von Barern, und der andere Theil (Oesterreich, Pfalz, Köln) brachte rich von Oesterreich (Albrechts Sohn) auf den Kaiserthron- Nach Jungem Kriege wurde Friedrich in der Schlacht bei Mühldorf (1322) gefangen genommen (Schweppermann) und muffte 4 Jahre im Kerker schmachten. _
Leopold von Oesterreich (Friedrichs Bruder) setzte aber den Kneg fort. Friedrich, um den sich seine treue Gattin Elisabeth inzwischen Mmd geweint hatte, söhnte sich mit Ludwig aus und wurde von diesem sogar als Mitkaiser angenommen, und beide lebten bis zu Friedrichs Tode (1330) m unzertrennlicher Freundschaft. (Schlacht bei Morgarten §. 42).
Kaifer Ludwig hatte noch viel Streit mit dem Papste Johann Xxii. (in Avignon) und mit Frankreich und wurde sogar in den Bann gethan.
Aber auf dem Kurvereine zu Rense (1338) beschlossen die deutschen Kurfürsten, daß die Wahl des Kaisers auch ohne päpstliche Bestätigung gültig sein sollte. .
Nach Ludwig haben die Päpste keinen Kaiser wieder :n den
Bann gethan.
Ein Jahr vor Ludwigs Tode wählte der Papst und denen Partei einen Gegenkaiser, Karl von Böhmen (Luxemburg), der jedoch vor 1347 nicht aufkommen konnte.
(Während und nach Ludwigs Regierung wurde Deutschland vielfach von Heuschrecken, Erdbeben, Hungersnoth und Pest Iber schwarze Tod) heimgesucht.)
ß. 46. Sari Iv. (1347—1378).
Der Lnxembur ger Karl mußte sich erst von zwei gegen ihn aufgestellten Gegenkaisern, Ernst von Meißen und Günther von Schwarzburg die Krone erkaufen. Der letztere erhielt 22,000 Mf. Silber.
Karl erwarb für sein Haus: Brandenburg, die Lausitz, Schlesien und die §)berpfalz.
(Die kaiserlichen Reichsrechte über Italien verkaufte er an die borttgen Fürsten.)
Seinem Stammlande Böhmen widmete er die außerordentlichste Sorgfalt.
(Er hob nicht nur den Handel und die Gewerbe, fonbern er verbesserte auch die
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Extrahierte Personennamen: Arnold_Winkelried Maximilian_I. Heinrich_Vi Heinrich Heinrich Heinrich Johann Johann Ludwig Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Ludwig_von_Barern Ludwig Albrechts Albrechts Friedrich Friedrich Leopold_von_Oesterreich Leopold Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Elisabeth Ludwig Ludwig Friedrichs Ludwig Ludwig Johann_Xxii Johann Ludwig Ludwig Ludwigs Karl_von_Böhmen Karl Ludwigs Ludwigs Hungersnoth Karl Karl Ernst_von_Meißen Ernst Günther_von_Schwarzburg Günther Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Lützelburg Luxemburg Mailand Rom Italien Oesterreich Oesterreich Friedrichs Avignon Frankreich Luxemburg Deutschland Brandenburg Italien
— 73 —
(Eine Reformation der kirchlichen Verhältnisse kam nicht zu Stande.)
Eine zweite wichtige Kirchensache wurde noch auf diesem Concilium verhandelt.
Der böhmische Universitätslehrer Johann Hnß zu Prag war gegen die Mißbrauche und unbiblischen Lehren der damaligen Kirche und gegen die Verweltlichung der Geistlichen aufgetreten. Er wurde von der Geistlichkeit verklagt und trotz des kaiserlichen Geleitsbriefes 1415 als Ketzer verbrannt. Ein gleiches Schicksal hatte sein Freund Hieronymus im folgenden Jahre. Hussens Anhänger, die Hussiten, die man in Böhmen unterdrückte, begannen hierauf den blutigen und schrecklichen Hussitenkrieg, der von 1420—1436 die schönsten deutschen Länder verwüstete.
(Die Hussiten, unter Anführung des Ziska, weigerten sich, den wortbrüchigen Sigismund als König von Böhmen anzuerkennen, schlugen das kaiserliche Heer mehrere Male, fielen in Oesterreich und Brandenburg verheerend ein, bis endlich das Concil zu Basel [seit 1431] und die Uneinigkeit der Hussiten unter sich dem Kriege ein Ende machte.)
Sigismund war der letzte luxemburgische Kaiser.
§. 50. Kaiser Albrecht Ii. (1437-1439).
Mit Albrecht Ii. beginnt die lange Reihe der Kaiser aus dem österreichischen Hause, die von nun an bis zur Auflösung des deutschen Reiches (1806) mit einer Ausnahme auf dem deutschen Throne blieben.
Albrecht warein strenger aber gerechter Herr und wurde als Schwiegersohn Sigismunds Erbe der luxemburgischen Länder. Er starb zu früh, um seine segensreichen Entwürfe zur Ausführung zu bringen. Ihm folgte
§. 51. -Friedrich Iii. (1440—1493),
welcher trotz seiner 53jährigen Regierung als schwacher, unthätiger Mann wenig that, was dem Reiche von Vortheil gewesen wäre.
Die Böhmen und Ungarn wählten sich, ohne auf Friedrichs Anrechte zu achten, ihre eigenen Könige.
Die Uneinigkeit "unter den deutschen Fürsten und das Faustrecht nahmen wieder in hohem Grade überhand.
Der Ungarnkönig, Matthias Eorvinus, fiel sogar in Oesterreich ein und zwang den Kaiser zur Flucht aus Wien.
Das Wichtigste, was unter Friedrichs Regierung geschah, war die Verbindung des österreichischen Hauses mit dem bnrgnndischen Herzoge Karl dem Kühnen. Karl besaß große Länder zwischen Deutschland und Frankreich, von Holland bis zu den Alpen. Nachdem der kühne Herzog Lothringen erobert, suchte er auch die Schweizer unter seine Herrschaft zu bringen; aber das tapfere Volk der Schweizer besiegte ihn, und er fiel in der Schlacht bei Nancy (1477).
Die sämmtlichen Länder Karls, die Niederlande mit der Franche Comts (mit Ausnahme v o n B u r g u n d, welches an Frankreich fiel) erbte seine Toch-
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Extrahierte Ortsnamen: Oesterreich Brandenburg Basel Ungarn Oesterreich Wien Deutschland Frankreich Holland Lothringen Karls Niederlande Frankreich